Welpen richtig trainieren – wann und wie beginnen?
„Einen Hund zu besitzen ist wirklich wie ein Regenbogen: Welpen bringen Freude und Unbeschwertheit, während alte Hunde uns mit ihrer Treue und Weisheit bereichern“ – Carolyn Alexander
Der ideale Zeitpunkt: Wann mit dem Training beginnen?
Der Beginn des Trainings mit Ihrem neuen Welpen ist ein entscheidender Moment, der den Verlauf Ihrer Beziehung zu Ihrem Hund nachhaltig beeinflussen kann.
Viele Hundebesitzer fragen sich, wann der richtige Zeitpunkt ist, um mit dem Training zu beginnen. Die Antwort darauf lautet oft: so früh wie möglich. Welpen sind von Natur aus neugierig und lernbegierig. Diese Eigenschaften machen sie besonders empfänglich für neue Erfahrungen und neues Wissen.
Tatsächlich beginnt das Lernen bereits in den ersten Lebenswochen eines Welpen. In dieser Phase, die als Sozialisierungsperiode bekannt ist, sind Welpen besonders offen für neue Eindrücke und können leicht neue Fähigkeiten und Verhaltensweisen aufnehmen.
Die Sozialisierungsperiode – ein sensibles Zeitfenster
Die Sozialisierungsperiode erstreckt sich in der Regel von der dritten bis zur zwölften Lebenswoche. Diese Zeit ist entscheidend, da sie das Fundament für das zukünftige Verhalten Ihres Hundes legt.
Das Training von Grundkommandos kann in dieser Phase beginnen, sollte jedoch spielerisch und nicht überfordernd gestaltet werden. Ein sanfter Einstieg hilft dem Welpen, Vertrauen zu entwickeln und sich an Lernprozesse zu gewöhnen.
Das richtige Umfeld und die passende Trainingsdauer
Beim Start des Trainings spielt die Wahl des richtigen Umfelds eine wichtige Rolle. Ein ruhiger, ablenkungsfreier Ort ist ideal, um mit den ersten Übungen zu beginnen. Dies hilft dem Welpen, sich besser zu konzentrieren und nicht von äußeren Einflüssen abgelenkt zu werden.
Ebenso wichtig ist es, die Trainingseinheiten kurz zu halten, da Welpen nur eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne besitzen. Kurze, aber regelmäßige Trainingseinheiten sind deutlich effektiver als lange, ermüdende Sitzungen.
Individualität des Welpen berücksichtigen
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Trainingsbeginn ist die Persönlichkeit und das Temperament Ihres Welpen. Jeder Hund ist einzigartig und bringt seine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse mit.
Während einige Welpen von Natur aus energiegeladen und aufgeschlossen sind, zeigen sich andere eher zurückhaltend und vorsichtig. Das Training sollte stets an den individuellen Charakter des Hundes angepasst werden, damit Motivation und Freude am Lernen erhalten bleiben.
Beginnen wir mit dem Kommando „Sitz“
„Sitz“ ist eines der bekanntesten und zugleich einfachsten Kommandos, die ein Hund lernen kann. Es hilft nicht nur dabei, den Hund zu beruhigen, sondern ist auch in vielen Alltagssituationen äußerst nützlich.
Für das Training benötigen Sie eine ruhige Umgebung und einige Leckerlis als Belohnung. Halten Sie ein Leckerli vor die Nase Ihres Hundes und führen Sie es langsam über seinen Kopf. In den meisten Fällen folgt der Hund dem Leckerli mit dem Blick und setzt sich automatisch hin.
In dem Moment, in dem sich der Hund setzt, sagen Sie klar und deutlich „Sitz“ und belohnen ihn. Wiederholen Sie diese Übung regelmäßig, bis Ihr Hund das Kommando auch ohne Leckerli ausführt.


Das Kommando „Platz“
„Platz“ ist besonders hilfreich, um den Hund in Situationen zur Ruhe zu bringen, in denen er sich hinlegen und entspannen soll.
Beginnen Sie mit Ihrem Hund in der Sitzposition. Halten Sie ein Leckerli vor seine Nase und führen Sie es langsam nach unten zwischen seine Vorderpfoten. Der Hund folgt dem Leckerli und legt sich ab. Sobald er liegt, sagen Sie „Platz“ und belohnen ihn.
Auch dieses Kommando sollte regelmäßig geübt werden, damit Ihr Hund sicher versteht, was von ihm erwartet wird.


Das Kommando „Bleib“ – Geduld ist gefragt
„Bleib“ zählt zu den anspruchsvolleren Grundkommandos, da der Hund lernen muss, an Ort und Stelle zu bleiben, bis ein neues Signal erfolgt.
Beginnen Sie mit Ihrem Hund in der Sitz- oder Platzposition. Sagen Sie „Bleib“ und halten Sie eine Handfläche sichtbar nach vorne. Entfernen Sie sich langsam einige Schritte. Bleibt der Hund an seinem Platz, kehren Sie zurück und belohnen ihn ausgiebig.
Bewegt er sich, bringen Sie ihn ruhig zurück in die Ausgangsposition und beginnen erneut. Geduld und Konsequenz sind hierbei entscheidend.


Richtig eingesetzt unterstützen kleine Hilfsmittel den Lernerfolg.
In einer separaten Übersicht stelle ich bewährte Trainingshilfen vor.
Training im Alltag integrieren
Neben den Grundkommandos ist es wichtig, den Welpen auf alltägliche Situationen vorzubereiten. Dazu zählen das Gehen an der Leine, das Verhalten gegenüber anderen Hunden und Menschen sowie das Erlernen von Ruhe und Geduld.
Diese Fähigkeiten tragen maßgeblich dazu bei, dass Ihr Hund zu einem gut sozialisierten und ausgeglichenen Begleiter heranwächst.
Körpersprache und Bindung stärken
Im Laufe des Trainings werden Sie feststellen, dass Ihr Hund zunehmend auf Ihre Körpersprache, Ihren Tonfall und nonverbale Signale reagiert. Dies zeigt, dass er aktiv versucht, Ihre Absichten zu verstehen.
Training bedeutet daher nicht nur das Erlernen von Kommandos, sondern auch den Aufbau einer starken Bindung zwischen Mensch und Hund. Gemeinsames Lernen und positive Verstärkung stärken Vertrauen und Kommunikation nachhaltig.
Geduld, Konsequenz und Freude am Lernen
Bleiben Sie während des Trainings geduldig und konsequent. Jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo, und Rückschritte sind vollkommen normal.
Überfordern Sie Ihren Hund nicht und lassen Sie sich nicht entmutigen. Belohnen Sie kleine Fortschritte und feiern Sie Erfolge – so bleibt die Motivation erhalten und das Training wird für beide Seiten zu einer positiven Erfahrung.